Johann Heinrich von Thünen
Agrar- u. Wirtschaftswissenschaftler
Musterlandwirt und Agrarpolitiker
Menschenfreund u. Sozialreformer
Johann Heinrich von Thünen wurde am 24. Juni 1783 als Sohn eines Marschhofbauern auf dem väterlichen Gut Canarienhausen im
Jeverland geboren. 1802 begann Thünen seine akademische Ausbildung in Groß -Flottbek (Hamburg) bei Lucas Andreas Staudinger.
Hier formulierte er bereits die Urform der weltbekannten "Thünenschen Kreise". Im Jahre 1803 ging Thünen nach Celle zu Albrecht Daniel Thaer,
den er später als seinen eigentlichen Lehrer in der Landwirt- schaftswissenschaft bezeichnet. 1809 erfolgte der Kauf des 465 ha
großen und stark verschuldeten Lehngutes Tellow im damaligen Mecklenburg-Schwerin.In diesem zwischen Teterow und Güstrow gelegenen Dorf begannen im Jahr 1810 vier Jahrzehnte einer sehr fruchtbringenden wissenschaftlichen und praktischen Arbeit.
Hier wirkte Thünen im Mecklenbur- gischen Patriotischen Verein für den landwirtschaftlichen Fortschritt. Im Jahre 1826 erschien der erste Teil seines Hauptwerkes "Der isolierte Staat in Beziehung auf Landwirtschaft und Nationalökonomie", das auf eine zehnjährige, sehr gründliche Tellower Buchführung aufbaute und dessen Kernstück, die Thünenschen Kreise, das erste marktwirtschaftliche Modell darstellt. In den letzten Lebensjahren wandte sich Johann Heinrich von Thünen verstärkt der sozialen Frage zu. Am 22. September 1850 endet das reiche Leben des Johann Heinrich von Thünen auf seinem Mustergut Tellow. Auf seinem Grabstein in Belitz eingemeißelt finden wir die von Thünen entwickelte Formel des "gerechten Arbeitslohnes": A=ap
Zur Person des
Johann Heinrich von Thünen
von Rolf-Peter Bartz, Museumsdirektor
Johann Heinrich von Thünen
von Rolf-Peter Bartz, Museumsdirektor